Dr. John Pierrakos war Schüler und Mitarbeiter von Wilhelm
Reich.
Er ist mit Dr. Alexander Lowen Mitbegründer der
Bioenergetik.
Pierrakos' therapeutischer Ansatz basiert auf den drei
Säulen:
1. Der Mensch ist eine psychosomatische Einheit.
2. Die Quelle der Heilung liegt im Selbst.
3. Alles Existierende bildet eine Einheit.
Die Annahmen, von denen die Bioenergetik ausgeht, sind
folgende:
Alle Erfahrungen, auch die unverarbeiteten traumatischen
Erlebnisse sind im Körper abgespeichert. Jede einzelne
Zelle trägt die Erfahrungen aus allen Leben in sich, wobei
verschiedene Muskelgruppen jeweils Erfahrungen besonderer
Art speichern (z.B. linke Schulter = Trauer, Schmerz, rechte
Schulter = Aggression).
Die den jeweiligen Erfahrungen entsprechenden inneren
Bilder, Gefühle und Kernsätze (z.B. „Ich kann nicht mehr“)
können ins Bewusstsein gelangen, wenn die Informationen,
z.B. über über bioenergetische Übungen, aus den Zellen
abgerufen werden.
Indem vom Klienten in der Übung eine traumatische Situation
auf körperlicher und psychischer Ebene nachgefühlt und
über die Stimme verbalisiert wird, wird die Situation
bewusst wahrgenommen, die verdrängten Gefühle werden
gefühlt. In diesem Prozess können Verhaltensmuster und
Zwänge transformiert werden, die auf unverarbeitete
Situationen zurückgehen. Sie verlieren ihren
lebensblockierenden Charakter, die gebundene Energie wird
frei.
In der Methode der Bioenergetik werden bestimmte
Körperstellungen eingenommen, um die Energie in bestimmten
Muskelgruppen durch die andauernde Kontraktion zu erhöhen.
Wichtig ist. die jeweilige Position unverändert zu halten,
bis der Prozess in Bewegung ist.
Zittern und Vibrieren oder ein heißes Gefühl, wenn sich
die Anspannung in einem Muskel löst, zeigen, dass die
Energie sich ihren Weg in Richtung des freien Flusses bahnt.
|
Bioenergetische
Übungen sind Türöffner für synergetische Prozesse. Diese
wirken immer auf den Körper zurück und können wiederum
durch bioenergetische Positionen verstärkt werden.
Synergetische Prozesse verlaufen nicht nur in
Tiefenentspannung, sondern können auch aus bioenergetischen
Übungen heraus starten.
Sie zeigen bei bestimmten Krankheiten die Eindringtiefe der
schon geleisteten Auflösungsarbeit an der zu
transformierenden Struktur. Die innere oder körperliche
Wirklichkeit wird als Bewertungskriterium sichtbar. Körperliche
Traumata, abgespeicherte Schocks usw. können schneller
direkt angesprochen werden und somit können gezielte
synergetische Prozesse in Gang gesetzt werden. |