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 Das Neuronal Balance Lexikon - Die Elemente des Synergetischen Heilens

Auf die individuelle Problematik jedes einzelnen Klienten abgestimmt und professionell eingesetzt
bilden diese Sichtweisen und Therapieansätze das Fundament Angewandter Synergetik.

 
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Encounter  (nach Carl Rogers, Will Schutz, Bernd Joschko)

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Die Wurzeln des
Encounter


Die synergetische Paar- und Encounter-Arbeit (Encounter heißt Begegnung) geht zurück auf die Arbeit des humanistischen Psychologen und „Vaters der klientenzentrierten Therapiearbeit“ Carl Rogers, der in den 1960er Jahren sogenannte Encounter-Gruppen ins Leben rief, nach dem Motto:

„Nur wer sich selbst erkennt, wird reif für die Begegnung mit anderen.“

Dieser Encounter bezeichnet einen personenzentrierten Ansatz, der die gegenseitige Wertschätzung in den Mittelpunkt stellt. Rogers seinerseits knüpfte an die Erfahrungen von Will Schutz sowie von Kurt Lewin an, unter dessen Leitung bereits 1946 eine erste sogenannte T-Gruppe (T für Training in mitmenschlichen Beziehungen) stattfand. Dort wurde eine höchst wirksame Technik zur Förderung zwischen-menschlicher Beziehungen entdeckt: das Lernen aus Erfahrung. Man fand heraus, dass Gruppenmitglieder am effektivsten lernen, wenn sie das Interaktionsgeflecht, in das sie selbst eingesponnen sind, untersuchen. Und dass sie sehr davon profitieren, wenn sie mit Beobachtungen ihres eigenen Verhaltens und seiner Wirkungen auf andere konfrontiert werden. 

In den 1960er und 1970er Jahren wurden die Encounter-Gruppen zur beliebtesten Art der immer mehr werdenden Selbsterfahrungsgruppen. Die Gruppenteilnehmer lernten hier, einander offen und ehrlich – ohne Masken und Verstellungen – zu begegnen und einander ihre Gefühle zu zeigen. 

Eine wirksame Verbesserung erfuhr die Encounter-Arbeit durch Osho. Das Sich-Aufeinander-Beziehen rückte noch mehr in den Mittelpunkt, was die Begegnungen insgesamt tiefgehender, emotionaler, achtsamer und gleichsam liebevoller und weniger hart werden ließ. So wurde die Encounter-Arbeit zunehmend zur beliebtesten Form des gruppendynamischen Trainings, weil es dem Bedürfnis vieler Menschen entgegenkommt, sich offen zu zeigen und ungeschminkte Begegnungen mit anderen Menschen zu erleben. 

Aus der Einsicht heraus, dass der Mensch ein fundamental soziales Wesen ist und nur aus seinen Prägungen sowie den Beziehungen zu seiner Um- und Mitwelt verstanden werden kann, wurden Encounter-Gruppen als zentrales Medium für persönliche Veränderungsprozesse erkannt. 

Die Encounter-Arbeit

Ein Encounter wird durch sehr einfache aber strikte Regeln bestimmt, die den Teilnehmern als Richtlinien dienen, mit denen sie ihr Interaktionsmuster überprüfen und verändern können: 

• Sei ehrlich und teile mit, sei aufrichtig Dir selbst und allen anderen gegenüber.
• Spiele keine
Rolle" und versuche nicht, zu kontrollieren.
• Achte auf Deine Gefühle. 
• Lebe jetzt und lebe hier. 
• Übernimm die volle Verantwortung für Deine Handlungen, Gefühle, Gedanken. 
• Sprich für Dich. Sag
ICH statt man, statt wir, statt Du.
• Sprich direkt zu der Person, die Du meinst und rede nicht über sie.
• Sei achtsam, lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst und mit Absicht auf Dein aktuelles Erleben
• Bewerte nicht. 
 

Es ist besser, für die Person verabscheut zu werden, die man ist,
als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist. 
Suviro M. Faisst


Die Aufgabe des Encounter-Begleiters liegt darin, darauf zu achten, dass natürlich die o.g. Regeln eingehalten werden, vor allem aber darin, dass er das Geschehen achtsam und absolut neutral und wertungsfrei dahin dirigiert, wo
Energie“ ist, wo die einander gegenüber sitzenden sich Begegnenden starke Affekte haben, wo körperliche Bewegung stattfindet, wo ein Anliegen formuliert wird. 

Der (Synergetische) Encounter-Begleiter arbeitet in der Regel mit zwei Teilnehmern, wobei weitere Teilnehmer auch einbezogen werden können oder (sofern vorher vereinbart) bei starker emotionaler Beteiligung spontan eingreifen dürfen. 

Lassen sich die Teilnehmer entsprechend der o.g. Regeln auf die Begegnung ein, führt dies zu einem sehr intensiven und für alle Beteiligten unvorhersehbaren Prozess, bei dem zum einen Elemente der Gestalttherapie, des Psychodramas, der Dynamischen Meditation, dem Bonding, der Primärtherapie oder der Bioenergetik zum Einsatz kommen können und bei dem zum anderen das Prinzip der synergetischen Selbstorganisation der Psyche der stets übergeordnete und manipulationsfreie Leitfaden des Encounter-Begleiters ist. Zu all diesen Methoden, Elementen und Grundlagen sollte der Encounter-Begleiter über gute bis sehr gute Erfahrungen (insbesondere aus eigenen Encountern) und Anwendungssicherheit verfügen. 


Weitere Infos:
Encounter auf Wikipedia
• Rückblick auf eine besondere Form des Encounter: Der 50 Stunden Marathon

 
Der Encounter ist Bestandteil unserer Synergetischen Neuronal Balance Arbeit und wichtiges Modul unseres Neuronal Balance Ausbildungsprogramms.


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